Hast du starkes Übergewicht? Hier erfährst du, woran du Adipositas
erkennst und was beim Abnehmen hilft.
Zu viele Kilos auf den Rippen? Willkommen im Club! 67 Prozent der
Männer und 53 Prozent der Frauen gehören in Deutschland zum Team
Übergewichtig. Jeder Vierte in Deutschland hat sogar starkes
Übergewicht. Doch ab wann ist man „nur“ übergewichtig und ab wann
adipös? In diesem Blog-Beitrag möchten wir dir ein paar Basics rund um
das Thema starkes Übergewicht vermitteln.
Starkes Übergewicht kann junge Menschen körperlich und seelisch sehr
belasten. Selbstzweifel, Scham und die Diskriminierung durch
Klassenkameraden (und womöglich sogar durch medizinisches Personal)
gehören für viele von ihnen zum Alltag. Betroffene Kinder und
Jugendliche geben sich meist selbst die Schuld für ihr hohes
Körpergewicht. Und rund 70 Prozent glauben, dass sie allein für das
Abnehmen verantwortlich sind. Doch weder Kinder noch Jugendliche mit
Übergewicht müssen ihre Probleme alleine stemmen. Es gibt medizinische Hilfe.
Gerade Kinder und Jugendliche tragen keine Schuld an ihrem
Körpergewicht. Welches Körpergewicht wir haben, wird zunächst einmal
von genetischen Faktoren beeinflusst. So zeigen Zwillingsstudien, dass
starkes Übergewicht zu 50 bis 90 Prozent auf erbliche Faktoren
zurückzuführen ist. Das Risiko für die Entwicklung von Übergewicht
beginnt schon vor der Geburt: So neigen Kinder, die im Mutterleib
überversorgt sind oder nach der Geburt nicht oder zu kurz gestillt
werden, zu Übergewicht. Auch das soziale Umfeld spielt eine große
Rolle. Erlernte Fehlernährung und mangelnde Bewegungsmöglichkeiten
begünstigen die Entwicklung von Adipositas. Nicht ohne Grund
beobachten Fachleute die Häufung von Übergewicht innerhalb einer
Familie. Hinzu kommen die Lebensbedingungen, unter denen heutzutage
junge Menschen aufwachsen:
- Generell sind viele Lebensmittel, die Kinder und Jugendliche
zu sich nehmen, zu fett, zu süß, zu salzig – sprich einfach zu hoch
verarbeitet. Und wer zu viel und sehr kalorienreich isst, nimmt mit
hoher Wahrscheinlichkeit zu
- Ein weiterer Grund ist oftmals
der Bewegungsmangel bei Kindern. In vielen Schulen wird beobachtet,
dass Kinder und Jugendliche heute unabhängig vom Medienkonsum
generell weniger Lust auf Sport haben. Oft fehlt der Raum für Sport
und Bewegung. Nicht selten sind Ballspiele in der Schulpause aus
Sicherheitsgründen verboten, Schwimmhallen marode und zahlreiche
Turn- und Sportvereine haben die Lockdowns nicht überlebt.
- Auch die soziale Herkunft kann eine große Rolle spielen: So
haben Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien und
Kinder mit Migrationshintergrund ein erhöhtes Risiko für Übergewicht
und Adipositas. Gleiches gilt für Schüler, die eine Haupt-, Sonder-
oder Förderschule besuchen.
- Adipositas kann auch psychische
Ursachen haben: Mögliche Auslöser sind zum Beispiel
Verlusterlebnisse wie die Scheidung der Eltern, der Tod eines
Elternteils oder Geschwisters. Aber auch Einsamkeit oder ein
permanentes „Sich-ungeliebt-fühlen“ können dazu führen, dass eine
erhöhte Nahrungszufuhr zur Ersatzbefriedigung wird.
- Zudem
können bestimmte Erkrankungen und Medikamente Adipositas
auslösen.
Etwa einer von vier jungen Menschen weiß nicht, dass er unter
Adipositas leidet. Auch ein Drittel der Eltern ist sich dessen nicht
bewusst. Das zeigen Daten der neuen ACTION
teens-Studie. Die Hälfte der Eltern hofft, dass die Jugendlichen
einfach so aus der Krankheit herauswachsen. Die gute Nachricht: Die
Studie zeigt, dass junge Menschen gerne abnehmen und ihre Gesundheit
verbessern möchten. Allerdings hat ein Drittel von ihnen Hemmungen,
mit ihren Eltern darüber zu sprechen. Viele suchen stattdessen in den
sozialen Medien nach Rat. Gleichzeitig wissen viele Eltern nicht, wie
sie ihren Nachwuchs am besten unterstützen können. Gleiches gilt für
Ärzte: Die große Mehrheit (87 Prozent) der befragten Ärztinnen und
Ärzte gab im Rahmen der Studie an, dass sie nach dem Medizinstudium
keine nennenswerte Aus- oder Weiterbildung im Umgang mit Adipositas
erhalten haben. Unerkannt und unbehandelt ist die chronische
Erkrankung ein großes Risiko für die Gesundheit. Denn Adipositas kann
eine ganze Reihe von Folgeerkrankungen nach sich ziehen.